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Microsoft Teams zeigt künftig automatisch Homeoffice-Status an

tech-news 27. Okt. 2025

Automatische Standortbestimmung in Microsoft Teams

Ab Dezember 2025 erhält Microsoft Teams eine neue Funktion, die den aktuellen Aufenthaltsort eines Mitarbeiters automatisch anzeigt: Ob er sich im Firmen-WLAN vor Ort befindet oder im Homeoffice arbeitet. Die Standortanzeige soll sich ohne manuelle Eingabe aktualisieren, basierend auf dem jeweiligen Netzwerk, in das der Rechner eingebucht ist.

Funktionsweise und Verfügbarkeit

Aktivierung und Netzwerkunterscheidung Laut der öffentlichen Microsoft 365-Roadmap (Eintrag 488800) wird Teams ab Dezember erkennen, ob der Nutzer mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden ist. Nutzt der Rechner ein externes WLAN oder ist gar nicht ins Firmennetz eingebunden, wechselt der Status automatisch auf „Homeoffice“. Die Aktivierung der Funktion erfolgt zentral über die Administratorenkonsole.

Hintergrund und Kritik

Motivation für die Standortanzeige

Unternehmen erhoffen sich durch diese Neuerung eine bessere Transparenz, welche Kollegen im Büro präsent sind. So können Mitarbeiter spontan ins Büro kommen, um sich persönlich auszutauschen oder Sitzungen vor Ort abzuhalten.

Datenschutzbedenken

Kritiker sehen in der automatischen Standortbestimmung jedoch eine potenzielle Überwachungsmaßnahme. Gerade in Zeiten, in denen Unternehmen wieder verstärkt Präsenzpflicht fordern, befürchten Datenschutzexperten, dass Mitarbeiter unter Druck geraten könnten, ihren Status zu verbergen oder unrechtmäßig offenzulegen.

Weitere Überwachungsfunktionen bei Microsoft

Copilot-Dashboard zur KI-Nutzung

Neben der Standortanzeige präsentierte Microsoft das sogenannte Copilot-Dashboard. Es protokolliert, welche Mitarbeiter wie häufig KI-Funktionen in Office-Anwendungen und im Windows-Betriebssystem einsetzen. Ziel sei es, die Akzeptanz und Nutzung von KI-Technologien im Unternehmen zu messen.

Regulatorische Entwicklungen und Ausblick

EU-Wettbewerbsverfahren gegen Teams

Im Juli 2023 leitete die EU-Kommission ein Kartellverfahren gegen Microsoft ein, da Teams tief in Office und Windows integriert ist. Nach einer Einigung im September 2025 wurde Teams von Office entkoppelt und als eigenes Produkt zu einem angepassten Preis angeboten. Ein Bußgeld konnte Microsoft damit abwenden.

Umsetzung und Nutzerkontrolle

Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt, ob Anwender der Standortmeldung in Teams nachträglich zustimmen können oder ob Administratoren festlegen, welche Statusinformationen für Kollegen und Vorgesetzte sichtbar sind. Microsoft wird voraussichtlich weitere Details zur Steuerung und zum Datenschutz im Vorfeld der Einführung kommunizieren.

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